Yoga, Breathwork and Ayurveda for holistic health
Category Europe, Places

Die Fernsucht – ein Gefühl das sich immer wieder, ganz klamm heimlich, in meinen Kopf stiehlt. Irgendwo im Hintergrund meiner Gedanken spielt es sich dann ab, das leichte Ziehen, das sanfte Vermissen und das unauffällige Sehen nach etwas, das gerade nicht erreichbar ist. Wenn man einmal angefangen hat mit dem Reisen kommt man nicht mehr raus denn wie das Wort schon sagt: FernSUCHT. Ich möchte irgendwie raus obwohl ich hier gerade so glücklich bin. Raus aus der Stadt und rein in die Natur mit weiten Blicken und vor allem wenig Menschen. Für mich ist dann schon auch immer noch wichtig dass ich den Anschluss an die Zivilisation nicht verliere und doch irgendwo die Möglichkeit habe mich ein bisschen zu sozialisieren, am Besten noch gepaart mit gutem Essen in einer ansprechenden Stadt. Für mich als Architektin ist das natürlich nochmal doppelt wichtig – ein interessantes Stadtbild ist ein Muss. Als ich dann also an meinem Schreibtisch so über Urlaubsziele phantasiere fällt mich Österreich ein, das Nachbarland, und die Zeit die ich dort als Kind mit meinen Eltern verbracht habe.

Und dann erinnere ich mich auf einmal. Der salzige Geschmack von Semmelknödel mit Pilzrahmsoße liegt mir auf der Zunge, der frische Duft von Fichtenwäldern und kalter Bergluft zieht in meine Nase, das Gefühl von eiskalten und gleichzeitig verbrannten Wangen nach einem langen Skitag und das wunderbar müde Gefühl in den Gliedern nach einer Wanderung. Die Langweile die ich (damals als Kind) empfunden habe als mein Papa (auch Architekt) uns Nr. 153 kaiserzeitliche Perle der Architektur in der Innenstadt gezeigt hat und die Aufregung als Mama mich mit in all die schönen und kleinen Shops nimmt die alles anbieten was das Kinder Herz begehrt. Lange Spaziergänge im Sommer über Weiden voll Kühe und Momente auf dem Bauernhöfen – eine Mischung aus dem Geschmack frischer Milch und dem Kitzeln von frischem Stroh in der Nase als mir die Bauerskinder die Katzenbabys auf dem Heuboden zeigen. Blaue Flecken am Hintern vom ständigen Fallen auf den harten Schnee bei den ersten Ski Versuchen. Erfolgsgefühle, Frustration, Anstrengung und vor allem eins – Momente voller Glück mit meiner Familie in der Natur und Stadt.

Heute würde ich vieles mit komplett anderen Augen sehen. Die Nordkettenseilbahn, entworfen von Zaha Hadid, ist etwas das ich mir schon anschauen wollte seitdem ich angefangen habe zu studieren. Die Architektur der Stadt würde mich nicht mehr nerven sondern faszinieren. Die Natur würde ich noch viel mehr in mich aufsaugen, noch viel tiefer inhalieren und die Bilder der wunderschönen Landschaft viel genauer in meinem Gedächtnis abspeichern. Die Vielfältigkeit des Freizeitangebotes würde ich viel mehr schätzen und das Stadtleben in allen Zügen (die wunderschönen Bars inklusive) genießen.

Innsbruck ist eine Stadt der Gegensätze – Wintersport Zentrum sowie Wandermekka, Gebäude aus der Kaiserzeit im Kontrast zu moderner Architektur, ruhige Natur und aufregendes Stadtleben.

Besonders in Zeiten in denen das Reisen extrem beschränkt und kaum planbar ist sind Ziele, die einfach per Auto erreichbar sind besonders attraktiv. Irgendetwas das fern, aber doch nah ist, irgendetwas das alles zugleich bietet, damit ich mich nicht zwischen Optionen entscheiden muss. Irgendwo wo das Essen gut und die Leute nett sind. Ein Platz an den ich gute Erinnerungen habe und wo ich, aufgrund der aktuellen Umstände, nicht Wochen in Quarantäne verbringen muss. Ein Ort der sich auch an einem verlängerten Wochenende gut machen lässt. Etwas das mein Fernweh lindert und mich doch nicht zu weit fort bringt. Für mich als Traveller ist jetzt eines ganz klar – mein nächstes Ziel wird Innsbruck sein.

Hier seht ihr nochmal was mich inspiriert und träumen hat lassen: https://www.youtube.com/user/InnsbruckTVB

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August 16, 2020

Antwort auf die Überschrift könnte auch lauten: nach Innen :-), liebe Grüße Monika

August 16, 2020

Yes totally hahaha 😀